Die Theatergruppe „fulminant“ wurde vor zwölf Jahren an der Kölner Uniklinik gegründet. Das Theaterprojekt bietet talentierten psychisch erkrankten Menschen jede Saison die Möglichkeit, sich vor großem Publikum künstlerisch auszudrücken. Seit seinem Bestehen hat das Theater, auch überregional, zunehmend an Beliebtheit gewonnen.
Nun steht - nach einer coronabedingten Zwangspause - ein neues Stück auf dem fulminanten Spielplan. Die Truppe zeigt "Herkules und der Stall des Augias" von Dürrenmatt in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16 - und zwar Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. Oktober, jeweils ab 19.30 Uhr. Der Kartenvorverkauf startet am 15. September, weitere Infos dazu gibt es hier.
In den ersten Jahren wurden Theaterworkshops angeboten und kleinere pantomimische Stücke auf Veranstaltungen aufgeführt. Im Jahr 2007 wagte sich die Theatergruppe mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ an ihr erstes großes Stück, das in einem der ältesten Hörsäle der Uniklinik Köln seine vielbejubelte Premiere feierte. Die zweite - nicht weniger - erfolgreiche Produktion der Theatergruppe folgte 2009 mit dem Stück „Mr. Pilk’s Irrenhaus“.
Nach dem Wechsel der Theaterleiterin Ulrike Pyll-Heidkamp zum Bonner Verein für gemeindenahe Psychiatrie e. V. (jetzt Gemeindepsychiatrie Bonn-Rhein-Sieg gGmbH)wurde das Ensemble neu zusammengestellt und ist seit März 2009 fester Bestandteil. In den ersten Jahren bot Pyll-Heidkamp verschiedene Theaterworkshops an. Schnell wurden kleinere Stücke und Sketche auf Sommer- und Betriebsfesten aufgeführt.
Seit April 2019 ist Frau Vanessa Topf (Atelierbühne Bonn) die neue Theaterleitung.
Historie der Stücke von Theater fulminant
2011-2013
Nach einer erfolgreichen Saison mit "Leonce und Lena" im Jahr 2011, spielte das Ensemble 2012 das Stück "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht ein. Am 30. Januar 2013 war es dann soweit: Die Vorhänge hoben sich für die Premiere im großen LVR Landesmuseum in Bonn.
2014
Im Frühjahr 2014 entschied sich die Theatergruppe und Theaterleitung für eine Hommage an den deutschen Humoristen »Loriot« und lies den absurden Humor Loriots im Stück "Rendezvous mit Loriot" wieder aufleben.
Im Herbst 2014 präsentierte fulminant dann das zweite Theaterstück und auch das zweite Stück von Shakespeare: Die 1602 uraufgeführte Komödie „Twelfth Night, or What You Will“ in der von der Verrücktheit der Liebe nach Verlust und Katastrophe in einer Welt von Rausch, Verführung, Musik und Poesie erzählt wird. Die Premiere von "Was ihr wollt" wurde wieder im großen Saal des LVR Landesmuseums aufgeführt.
2015
Auch 2015 stellt sich die Theatergruppe wieder neuen Herausforderung. Dieses Jahr wagt sich das Ensemble mit "Anatevka" erstmalig an ein Musical. Das über 50 Jahre alte Musical ist mit seiner Flüchtlingsthematik aktueller denn je. Mit Humor, Gesang, Kunst und Dramatik ist "Anatevka" ein vielseitiges und mehrschichtiges Musical. Der Reiz ein solches Stück zu inszenieren liegt folglich auf der Hand. Zur Zeit ist der erste Aufführungstermin auf den 25. November 2015 datiert.
2016
Im Frühjahr 2016 wird das Theater fulminant erstmals mit "TRANSIT" auf der Bühne stehen. In Form einer szenischen Lesung werden bei der 10. Bonner Theaternacht am 4. Mai 2016 zehn ausgewählte Szenen des autobiografischen Romans von Anna Seghers vorgetragen. Am 16. November 2016 tritt fulminant dann erstmals mit dem gesamten Stück (30 Szenen) vor Publikum. Seine Premiere feiert "TRANSIT" im PAUKE -LIFE- Kultur Bistro. Vorleser führen mit verschiedenen Textpassagen an die Szenen heran. Die in "TRANSIT" behandelte Flüchtlingsproblematik von 1940 in Marseille wird von Liedern aus der Zeit der Résistance untermalt. Somit verspricht "TRANSIT" wieder ein ganz besonderes und anspruchsvolles Stück zu werden.
2017
Im Herbst 2017 heißt es wieder "Vorhang auf". Mit dem beliebten Bühnenstück "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring steht die Theatergruppe fulminant erneut mit einer humoristischen Inszenierung auf der Bühne. Die Krimikomödie wurde 1941 am Broadway mit großem Erfolg uraufgeführt. 1944 feierte die unterhaltsame Geschichte von den beiden alten Damen und ihrem überforderten Neffen Kinopremiere und erlangte somit auch internationalen Erfolg.
Fulminant hat sich mit dieser Stückwahl die Aufgabe gestellt, die völlig verrückte Welt der Familie Brewster glaubhaft und humorvoll auf die Bühne zu bringen.
2018
Am 18.09.2018 bringt Theater Fulminant ein neues Stück auf die Bühne: "Mr. Pilks Irrenhaus". Ken Campbell, ein Londoner Schauspieler und Regisseur sammelte alle Texte von einem gewissen „Henry Pilk“. Sehr erfrischende, absolut irrsinnige Texte, die Mr. Pilk auf Zigarettenschachteln, Bierdeckel, Servietten, Speisekarten, Wände, einfach überall hin schrieb. Damit veröffentlichte Campbell die die erste Präsentation Pilkscher Werke. Aufgeführt wurde das schräge Episodenstück zunächst in Toronto, Kanada, sowie in London in den siebziger Jahren. Es geht um psychische existentielle Zustände, unglaubliche Irritationen, also um eine gehörige Portion Wahnsinn, über den man Gott sei Dank aber herzlich lachen kann. Die Schauspielerinnen und Schauspieler von fulminant haben einen ganz besonderen Bezug zu diesem Stück und viel Spaß dabei, die völlig verrückte Welt von Mr. Pilk in 13 kleinen Episoden auf die Bühne zu bringen. Professionell unterstützt werden Sie dabei auf der Gitarre von Catwalski.
Neben viel Spaß bietet das Theaterspielen psychisch erkrankten Menschen eine sinnvolle, kreative Beschäftigung und fordert sie im positiven Sinne durch viele neue Herausforderungen wie z. B. das Singen vor Publikum, das Spielen eines Instrumentes oder das Mitgestalten des Bühnenbildes.
Bonner General-Anzeiger vom 23.11.2016 zu "Transit"
Bonner General Anzeiger vom 14./15.05.2015 zur "9. Bonner Theaternacht"
Bonner General Anzeiger vom 07.05.2015 zu "Anatevka"
Bonner Rundschau vom 19.09.2014 zu "Was ihr wollt"
Bonner General Anzeiger vom 19.09.2014 zu "Was ihr wollt"
Kölner Stadt Anzeiger vom 27.08.2014 zu "Was ihr wollt"
Programmheft Bonner Theaternacht 2014 zu "Was ihr Wollt"
Rheinische Post vom 22.06.13 zur "Dreigroschenoper" in Mönchengladbach
Soziale Psychiatrie 03/2013, Interview mit Ulrike Pyll-Heidkamp
Bonner Presseblog vom 29. Januar 2013 zur "Dreigroschenoper"
Bonner Rundschau vom 08.05.12 zu "Leonce und Lena" auf der Bonner Theaternacht
Rhein Zeitung vom 26.04.12 zu "Leonce und Lena" auf der Bonner Theaternacht
Bonner General Anzeiger vom 07.12.11 zu „Leonce und Lena“
Kölner Stadt Anzeiger vom 06.10.11 zu „Leonce und Lena“
Kölner Stadt Anzeiger vom 10.04.2009 zu „Mr. Pilk“
Universitätszeitung Köln vom Mai 2007 zu "Ein Sommernachtstraum"
Kölner Stadt Anzeiger vom 12.07.2007 zu "Ein Sommernachtstraum"
Kölnische Rundschau vom 10.07.2007 zu "Ein Sommernachtstraum"
Gemeindepsychiatrie Bonn-Rhein-Sieg gGmbH
Neue Leitung Theater Fulminant ab April 2019:
Vanessa Topf
Atelierbühne Bonn
Auguststraße 18
53229 Bonn
Tel.: 0176-22887335
www.atelierbuehne.de
www.vanessatopf.de
vanessa@atelierbühne.de