Das Krisentelefon wurde 1996 als eine Rufbereitschaft für Menschen in psychosozialen Not- und Krisensituationen vom Verein "Hilfe für psychisch Kranke" für den Bereich Bonn eingeführt. Wesentlich für die Initiierung dieses Angebot war die Überzeugung, dass die in psychischen Krisen befindlichen Menschen auch - oder insbesondere während den Zeiten, in denen die professionellen Angebote nicht zur Verfügung standen – ein flexibles Beratungsangebot benötigen würden.
Nach Ablauf der Pilotphase wurde im November 1998 die Telefonberatung in die Verantwortlichkeit des Bonner Vereins für gemeindenahe Psychiatrie e. V. übergeben, der seinerseits auch ein solches Krisentelefon unterhielt - allerdings nur für die vom Verein betreuten Personen. Um allen Bonner Bürgerinnen und Bürgern dieses Angebot zugänglich zu machen, wurde die Rufbereitschaft ab diesem Zeitpunkt neben den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen auch von einigen professionellen Mitarbeiter/innen des Bonner Vereins getragen.
Dieses Kooperationsprojekt beider Einrichtungen erwies sich über die Jahre als sehr stabil und arbeitet bis heute – also nunmehr seit 15 Jahren mit gleichbleibend hohem Engagement und leistet einen sehr wichtigen Beitrag im Bereich der gemeindepsychiatrischen Unterstützungsleistungen in Bonn.
Es sind in den zurückliegenden Jahren überwiegend Menschen mit Psychiatrieerfahrung, die die Rufbereitschaft an den Abenden (20.00 – 23.00 Uhr) und an den Wochenenden bzw. Feiertagen (18.00 Uhr – 23.00 Uhr) nutzen, um sich in diesen Phasen der Einsamkeit und zunehmender Ängste zu entlasten und über die Gespräche zu stabilisieren. Neben den Betroffenen sind es aber auch deren Angehörige, die die niederschwellige Möglichkeit nutzen, sich über entsprechende Hilfsangebote zu informieren und die eigenen Nöte ansprechen zu können. Darüber hinaus, sind es die kontinuierlichen Erstanrufe von Menschen, die sich in akuten Krisen befinden, die das anspruchvolle Beratungsspektrum abbilden.